BIOS – Begegnung, Information, Orientierung, Synergie
Hintergrund
Seit seinem Bestehen bietet NAVEND e. V. in seiner Geschäftsstelle eine ehrenamtliche Sozialberatung und Begleitung mit Schwerpunkt kurdische MigrantInnen an. Vor dem Hintergrund der zurzeit zahlreich aus Syrien und Irak zuwandernden Geflüchteten (darunter viele mit kurdischer Volkszugehörigkeit) gibt es einen großen Bedarf an Informations-, Orientierungs- und Beratungsangeboten, die speziell auf diesen Personenkreis zugeschnitten sind.
Neben praktischer Beratung und Unterstützung kurdischer Geflüchteter sieht NAVEND e. V. es als seine Aufgabe an, mittels fundierter Hintergrundinformationen auf die kurdische Problematik aufmerksam zu machen und das gegenseitige Verständnis und Kennenlernen von KurdInnen und Deutschen zu fördern.
Projektziele
Zu den Hauptherkunftsländern von Geflüchteten mit guter Bleibeperspektive gehören derzeit Syrien und Irak. Unter diesen Geflüchteten befindet sich ein großer Anteil (etwa ein Drittel) von Personen mit kurdischer Volkszugehörigkeit.
Das Projekt „BIOS – Begegnung, Information, Orientierung, Synergie: Willkommenskultur für Neuzugewanderte“ hat sich zum Ziel gesetzt, Maßnahmen zur Beratungs-, Informations- und Betreuungsarbeit für diesen Personenkreis zu entwickeln.
Projektinhalt
Das Projekt BIOS besteht aus diesen Säulen:
- Schaffung von „soziokulturellen Begegnungsräumen“
Hierbei geht es um offene Angebote für Beratung, Information, Vernetzung und Orientierung. Geflüchtete, deutsche Institutionen, Ehrenamtliche und bereits hier integrierte kurdische MigrantInnen sollen miteinander in Kontakt und in Austausch treten, gemeinsame Aktivitäten entfalten und sich fortbilden.
NeuzuwanderInnen sollen verschiedene Hilfestellungen in unterschiedlichen Bereichen erhalten, insbesondere sollen Alltagskompetenzen und die Werte einer freien, offenen und toleranten Gesellschaft vermittelt werden.
- Workshops, Schulungen und Treffen
In ausgewählten Schwerpunktregionen Nordrhein-Westfalens sollen niederschwellige Workshops, Vernetzungstreffen und Dialogveranstaltungen angeboten werden.
Modul 1: Workshopreihe „Bîxer hatîn – Orientierung und Information“
In der Region Köln/Bonn ist eine allen Interessierten offen stehende Workshopsreihe der Erstberatung und Erstinformation geplant. Die zwei- bis vierstündigen Veranstaltungen widmen sich fortlaufend und regelmäßig Themen wie Orientierung und Erstberatung sowie kommunalen Entwicklungen und Bedarfslagen.
Modul 2: Workshop zum Integrationslotsen
Die sechs überregionalen Schulungseinheiten zur Integration zielen darauf ab, den Teilnehmern Handwerkszeug und Wissen zur Aufnahme einer Tätigkeit als IntegrationslotsIn zu vermitteln. Die jeweils vierstündigen Seminare thematisieren:
- Migrationshintergründe, Kultursensibilität, Religion und ggf. auch die Reflexion der eigenen Migrationsgeschichte
- Kommunikationstraining und Gesprächsimulationen, Konflikte und Lösungsstrategien im interkulturellen Kontext sowie aufsuchende Informations- und Vermittlungsarbeit
- Vorstellung relevanter Einrichtungen für die Integrations- und Migrationsarbeit sowie Hintergründe zur Arbeit von Ämtern und Behörden, Verwaltung, Schulsystem etc.
- Vorstellung von AnsprechpartnerInnen und Angeboten in der Integrations- und Migrationsarbeit
Modul 3: Vernetzungs- und Dialogtreffen
Offene, regelmäßig stattfindende Gesprächskreise zur Vernetzung und Unterstützung der Ehrenamtlichen und IntegrationslotsInnen sowie Vertretern der für die Integrationsarbeit relevanten Einrichtungen und Institutionen. Die Akteure sollen so eine Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und zur Information über allgemein relevante sowie spezifische Themen erhalten.
Wegweiser für Flüchtlinge und MigrantInnen
Die aus den Erfahrungen in den Begegnungsräumen gewonnene Erkenntnisse sollen unter der Leitfrage: „An wenn kann ich mich wenden, wenn …?“ zu einem mehrsprachigen, auch online zugänglichen Wegweiser zusammengefasst werden, welcher sämtliche sowohl landesweit als auch kommunal relevanten Informationen zu Flüchtlings-, Asyl- und Migrationsthemen übersichtlich zusammenfasst.
Einrichtung einer zentralen Beratungsstelle
Es soll eine überregionale zentrale Anlaufstelle geschaffen werden, die Informationen und Expertise speziell bezogen auf kurdische Flüchtlinge bündelt und allen Interessierten zur Verfügung stellt, z. B. Kommunen, Ehrenamtlichen, Betroffenen und MultiplikatorInnen. Die Anlaufstelle soll es ermöglichen, die spezifischen Anfragen telefonisch, per E-Mail oder im Gespräch zu beantworten sowie die benötigten Informationen zu recherchieren, aufzubereiten und bereitzustelle. Als Standort für diese Beratungsstelle ist Bonn vorgesehen.
Info-Flyer: Deutsch / Kurdisch
Bitte machen Sie bei Beratungsbedarf einen Termin – per Mail oder telefonisch!